Rund um Teguise

01.03.2018

Im Jardin de Cactus

Heute stellten wir uns zum ersten Mal in diesem Urlaub den Wecker, um vor dem großen Touristen-Schwung im Kaktusgarten zu sein - was zum Glück auch funktioniert hat! Auch der "Jardin de Cactus" wurde gebaut bzw. entworfen von - man mag es kaum glauben - César Manrique. Dieses war das letzte Projekt, das er auf der Insel realisiert hat. Der Garten befindet sich in Guatiza, was nördlich von Teguise liegt und hat uns wirklich gut gefallen. Zum ersten ist der Eintritt mit 5,80 Euro pro Person vergleichsweise moderat. Zum zweiten gibt es wirklich viele witzige und schöne Gewächse zu sehen und zum dritten bietet die Lage des Gartens einen perfekten Windschutz. Und am Wichtigsten: Marcel fand als Kakteen-Freund viele Fotomotive!

Übrigens: Hier wird auch die Cochenilleschildlaus "gezüchtet". Die Läuse werden getrocknet und zu einem roten Farbstoff verarbeitet. Wie intensiv dies noch betrieben wird, ließ sich aber nicht ablesen.

Souveniers aus Teguise

Auf dem Rückweg machten wir noch einmal Halt in Teguise, wo wir ein bisschen durch die Stadt schlenderten und das Post-Office (bestehend aus einem winzigen Schalter und geöffnet von 13-14 Uhr) aufsuchten. In einem kleinen Café namens "Matula's" verleibten wir uns einen sehr leckeren Karottenkuchen ein. So gestärkt war Marcel dann sogar bereit, um noch ein paar der Lädchen mit mir abzuklappern.

Das Highlight dort waren jedoch weder der Kaffee noch der schöne Schmuck-Laden, nein, es war ein Esel, der uns an einer Ecke erwartete und wirklich süß aussah.

"Rough sea"

Schon den ganzen Tag hörten wir im Radio die Warnungen vor dem stürmischen Meer - und davon überzeugten wir uns dann am Nachmittag auch selbst. An der Küste von La Santa ließen wir uns auf dem dunklen Gestein nieder und beobachteten fasziniert die größten Wellen des gesamten Urlaubs, von denen wir uns ja morgen auch schon wieder verabschieden müssen.

Ein kleines Resümee (Teil 2)

Auch heute hatten wir jetzt nicht soo viel Aufregendes zu berichten. Daher liefern wir euch hier noch ein paar bunt gemischte Fakten und Dinge, die wir hier in der Woche bemerkt und gelernt haben:

Tempolimit: Manchmal gilt außerhalb der Orte 40 und innerhalb der Orte dann 50 km/h. Ab und zu ist das irritierend und sobald man sich an die Beschränkung hält, wird man überholt - auch von Radfahrern. Besonders dort, wo Blitzer sind...

Ampeln: Meist gibt es statt Ampeln Kreisel. In den kleineren Dörfern gibt es höchstens mal eine Art "Fake-Ampel", die gelb blinkt und rot wird, wenn man (zu schnell?!) an sie heran gefahren kommt. Wir haben das mal ein bisschen getestet und sind dem System dennoch noch nicht so ganz auf die Schliche gekommen!

Touri-Orte: Besucht man am besten direkt morgens oder nachmittags ab ca. 15 Uhr.

Klopapier: Wird an vielen öffentlichen Toiletten bzw. an Sehenswürdigkeiten in den Mülleimer neben dem Klo geworfen, worauf man auf Zetteln hingewiesen wird.

Deutsche: Haben es auf Lanzarote gut - an den beliebtesten Attraktionen gibt es eigentlich immer alle Infos auch auf deutsch.

César Manrique: An diesem Namen kommt man auf Lanzarote wirklich nicht herum. Der Künstler hat so viele Bauten auf der Insel entworfen, so viel geleistet und so viele Kunstwerke erschaffen, dass man sich eher wundert, wenn irgendwo NICHT sein Name draufsteht. Seine Geschichte ist aber wirklich interessant und durchaus eine Lektüre wert (zum Beispiel hier http://www.spiegel.de/einestages/cesar-manrique-der-inselkuenstler-von-lanzarote-a-1062233.html)

Vulkane: Auch wenn der letzte Vulkanausbruch auf Lanzarote ca. 300 Jahre her ist - eigentlich gilt die Insel als "hochaktiv". In den Feuerbergen des Timanfaya spürt man die Hitze, die unter der Erde noch immer nach oben strahlt.

Aloé Vera: Die Pflanze spielt eine große Rolle und ist ein echtes Allheilmittel von der Verdauung über Hautkrankheiten bis zum schnöden Sonnenbrand. Jeden Tag haben wir mindestens einen Shop oder eines der kostenlosen Museen gesehen.

Briefmarken: Am besten kauft man diese direkt an einer Poststelle (Öffnungszeiten beachten), den "Correos" und wirft sie auch direkt dort ein. In vielen Geschäften bekommt man (ja, wir auch) Briefmarken privater Anbieter, die dann auch eigene Briefkästen (eine Pappbox im Laden) haben - diese sollte man jedoch besser nicht nutzen, da die Post damit wohl meist nicht ankommt.

Bordsteine: Für den, der am Gehweg aussteigt, lohnt sich ein vorsichtiger Blick aus dem Fenster, bevor man die Tür aufreißt, denn die Bordsteine sind manchmal gefährlich hoch.

Enge Straßen, schlechte Wege und trotzdem alles in Reichweite: Das optimale Auto für die Insel wäre wohl eine Art hochmotorisierter Gelände-Smart, mit dem man problemlos durch enge Gassen und holprige unbefestigte Straßen den Berg hoch kommt. So oder so: Wir haben in der Woche gerade mal einen halben Tank verfahren und waren wirklich jeden Tag und auf der ganzen Insel unterwegs. Die Entfernungen sind wirklich äußerst überschaubar.

Essen gehen: Wir haben fast überall wo wir waren die Erfahrung gemacht, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis sehr gut ist.

Albinokrebse: Hier müssen wir eine kleine Korrektur vornehmen - die Krebse kommen nicht einzigartig auf Lanzarote vor. Es gibt sie auch sonst. Allerdings leben sie normalerweise tief unter dem Meer und nicht in touristischen Attraktionen wie "Jameos del Agua". Auf der Insel hier sind sie vermutlich durch die Vulkan-Vergangenheit gelandet.

Eidechse: Wir haben herausgefunden, dass es sich bei der fotogenen Eidechse, die am Vulkankrater für uns posierte, um die "Kanarische Eidechse" handelt. Es soll auch Exemplare mit Riesenwuchs geben, die bis zu 75 cm groß werden.

Anbau: Was hier auf der Insel definitiv wächst, sind Zwiebeln und Wein. Vom Geschmack des letzteren haben wir uns auch selbst überzeugt. Außerdem werden Kartoffeln und Süßkartoffeln angebaut. In bestimmten Gegenden klappt es wohl auch mit Melone, Tomate und Kürbis.

Gute Nachricht für alle:

Unsere treue Leserin Brigitte hat sich bereit erklärt, unseren nächsten Urlaub zu sponsorn - vielen Dank dafür. Wir schwanken noch zwischen Neuseeland und Vietnam.

Naja, nicht ganz

aber stattdessen gibt es am Wochenende noch einen Best-of-Lanzarote-Post mit unseren Lieblingsbildern für alle, die sich in der letzten Woche an die sonnige Unterhaltung aus dem Süden gewöhnt haben!

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