Ein aufregender Tag liegt hinter uns! Immerhin haben wir heute estmals selbst am Steuer die Straßen Kanadas unsicher gemacht und sind im Banff Nationalpark gleich mehreren tierischen Bewohnern über den Weg gelaufen! Und wir können Entwarnung geben: Es war NICHT der Hase.
Nach einer recht lauten Nacht (Baustelle neben dem Wohnhaus) wachten wir eher mäßig erholt auf. Wir machten uns abfahrbereit und taten dann das einzig Richtige: Wir gingen gemütlich frühstücken und süffelten erstmal einen Cappuccino in der uns bereits ans Herz gewachsenen Rösterei (man kann sogar beim Rösten hinter der Glasscheibe zuschauen, ist das nicht cool?!). Anschließend ging es mit Sack und Pack zum Mietwagenverleih, wo wir unseren roten Kia abholten.
Es muss an dieser Stelle wirklich lobend erwähnt werden: Marcel fuhr von Anfang an (na gut, nachdem wir aus dem Parkhaus raus waren) äußerst souverän und schaffte es wahrhaftig ohne Navi zum Walmart außerhalb Calgarys. Tempomat und Co. taten ihr übriges. Ich wäre alleine vermutlich irgendwo in Alaska gelandet; abgesehen davon, dass ich mit meinen mangelnden Automatik-Fahr-Erfahrungen wohl schon nach Minuten für Chaos gesorgt hätte.
Bei Walmart deckten wir uns mit Wasser und Snacks ein; zudem wanderte eine schwarze Fleecedecke in den Einkaufswagen, die unsere Habseligkeiten im Kofferraum zusätzlich abdecken soll. Ja, wir sind seit dem Malheur in den USA etwas paranoid was sichtbare Gepäckstücke im Auto angeht. In Anbetracht der rapide sinkenden Temperaturen (in Jasper sollen es nächste Woche tagsüber 9 Grad sein), wurde noch ein Fleecepulli beim Outdoorladen nebenan geshoppt. Dort hätte man sich übrigens auch mit Tierfallen, Armbrüsten und CO. eindecken können - etwas befremdlich war das schon!
Anschließen machten wir uns auf den Weg Richtung Canmore, das zwischend den Bergen und am Eingang des Banff Nationalperks liegt. Die Stadt besteht zu 90 % aus Hotels und Ferienanlagen, aber trotzdem ist es zumindest im Stadtkern irgendwie gemütlich und hat süße Geschäfte und leckere Restaurants zu bieten. Vielleicht kommt die Wohlfühlatmosphäre aber auch von unserem witzigen und sehr modernen Hotel direkt in Downtown. Im Kühlschrank befindet sich schon Saft, Obst und Joghurt und morgenfrüh bekommt man frisch gebackene Leckereien aufs Zimmer - wir sind schon sehr gespannt!
Bevor wir uns beim Italiener nebenan den Bauch vollschlugen, besorgten wir uns unseren Discovery-Pass für die Nationalparks und düsten zum Lake Minewanka. Auf dem Weg dorthin entdeckten wir im Wald die erste "wilde" Elchkuh. Am See selbst bot sich und auch direkt zum ersten Mal das typisch kanadische Bild. Türkis-schimmerndes, klares Wasser, sagenhafte Berge, hohe Bäume und eine einzigartige Ruhe - traumhaft!
Aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit und den Warnungen, dass man den Wanderweg nur mit mind. 4 Personen laufen sollte, (da der See eine beliebte Gegend für Grizzlybären ist) spazierten wir nur kurz einen der Wanderwege dort entlang...doch das reichte vollkommen! Schon nach wenigen 100 Metern begegnete uns ein kleines Rudel von Rocky Mountain Schafen, das gerade den Weg überquerte. Da schlägt das Fotografenherz trotz leicht getrübter Sicht wegen der vergangenen Waldbrände höher!
Positiv überrascht uns...bisher jeden Tag aufs Neue das Essen! Alles, was wir in unseren ersten drei Tagen verspeist oder bestellt haben, war wirklich außerordentlich lecker. Auch für mogen haben wir schon eine Kaffeerösterei im Auge...
Kurios waren...wie auch in den USA einige Aritkel im Supermarkt. Allen voran ein riesiges Glas mit widerwärtig gelbem Schmierkäse!
Für Erstaunen sorgten...ein Fahrradfahrer, der den Highway entlangradelte und eine Fußgängerin, die eben jenen ganz entspannt überquerte.
Nun freuen wir uns erstmal auf eine hoffentlich ruhigere Nacht, bevor es morgen nach Golden weitergeht, wo wir in einer eher rustikalen Hütte etwas außerhalb nächtigen werden - wir hoffen, es gibt dennoch gutes WLAN, um euch auf dem Laufenden zu halten!