Nach einer sehr erholsamen Nacht wachten wir bei fröhlichem Vogelgezwitscher und Sonnenschein auf, juhu! Nach dem Frühstück starteten wir dann auch direkt mit unserer ersten Wanderung: einem Teilstück des "Wild Pacific Trail", dem "Lighthouse Loop" direkt bei uns um die Ecke. Der Rundweg war mit seinen 2,6 km sehr angenehm und führte am Meer entlang und durch ein wildes Waldgebiet. Wunderschön und wieder ganz anders als die Wälder in den Nationalparks zuvor.
Nach einer Pinkelpause zuhause machten wir einen weiteren Stopp bei Pina Styles, einem süßen Laden in dem wir zwar nichts shoppten, der aber wirklich coole Sachen hatte!
Die gesamte Strecke zwischen Ucluelet und Tofino ist wirklich schön und lässt sich super fahren. Es gibt mehrere eher kurze Wanderwege und sowohl Ucluelet als auch Tofino sind gemütliche Städtchen mit einer tollen Stimmung! Zuerst drehten wir eine Runde auf dem "Bog Trail", auf dem wir uns wie in einer anderen Welt fühlten! Als nächstes hielten wir am Wickaninnish Beach, wo wir unser Brötchen verspeisten und liefen dort den "South Beach Trail", der zu einem ruhigen und geschützten Strand führte - toll! Auf dem Weg fanden sich übrigens gleich vier Haufen Bärenkot. Wir haben den Verursacher nicht gesehen, aber vielleicht hat er uns ja beobachtet...
Übrigens haben wir hier auch den 49. Breitengrad überquert, welcher im Westen Nordamerikas die Grenze zwischen den USA und Kanada festlegt. Vancouver Island gehört dank des Oregon-Kompromiss komplett zu Kanada - anders sieht es in Vancouver selbst aus. Dort gibt es einen Zipfel, der zu den USA zählt.
Nächster Halt war der "Rainforest Trail", der sich über 1,2 km (es gibt zwei Rundwege, wir sind nur einen gelaufen) durch riiiiesige Bäume in den verrücktesten Formen und Verwachsungen schlängelt. Moosbewachsene Wurzeln, wilde Farne, wahnsinnig dicke Baumstämme und dazwischen die Sonne, die durch das dichte Blätterdach brach: ein beeindruckender Anblick!
Inzwischen waren wir schon etwas ko, weswegen wir bis nach Tofino durchfuhren und uns dort bei "Rhinos" erstmal einen leckeren Kaffee und einen Bagel gönnten. Dann schlenderten wir bei wunderbaren 18 Grad die kleine Promenade entlang und beobachteten das Treiben am Hafen. Dort wurde nicht nur frischer Fisch verkauft sondern es starteten auch Wasserflugzeuge und allerhand andere Touren. Sicher lag es auch daran, dass hier keine Hochsaison mehr herrscht (da sollen dort statt der "normalen" Bevölkerung von 1500 Einwohnern locker auch mal 30000 Menschen unterwegs sein), aber es war wirklich schön, absolut entspannt und - von ein paar Shops abgesehen - auch nicht übertrieben touristisch.
Zurück in Ucluelet aßen wir bei Heartwood Kitchen zu Abend: Wieder einmal sehr lecker! Vor allem ich bin wirklich froh, dass die Küche sich hier doch deutlich vom USA-Style unterscheidet und man eigentlich immer Gerichte mit frischem Gemüse und Co. findet. Nun werden wir nochmal unsere große Badewanne ausprobieren, bevor wir morgen in den Süden der Insel fahren - nach Victoria!
Süß waren... eine Reh-Mama mit ihrem Kitz, die morgens auf der Straße unterwegs waren und diese nacheinander überquerten.
Spannend fanden wir... wie die Leute hier ihre Surfbretter transportieren. Zum Beispiel in einem Extra-Fahrrad-Anhänger. Oder einfach auf dem Rad unter dem Arm!
Auffällig ist es... dass hier auf Vancouver Island wirklich viele Deutsche sind. Wo auch immer wir waren, hörte man mindestens einmal jemanden deutsch sprechen.
Ein bisschen eklig sind... die "Nereocystis luetkeana", die hier am Strand oft angespült werden. Eine eeewig lange (bis zu 40 m) und sehr schnell wachsende Algenart, die eher an glibberige Alien-Extremitäten erinnert, als an Pflanzen.