Lanzarotes Nordwesten

24.02.2018

La Santa - Das Surferparadies

Ein Geständnis zum Anfang: Ja wir, sind verweichlicht. Es sind hier tagsüber knapp 20 Grad und nachts ca. 15 Grad. Und unsere Fußbodenheizung-verwöhnten Füße sind so kalt, dass wir zwei Paar Socken anziehen und den (zum Glück vorhandene) Heizlüfter anwerfen mussten.

Wie auch immer: Nach einem gemütlichen Frühstück machten wir uns heute auf die erste Erkundungstour in Richtung Norden. Die Wellen sind ja schon von unserem Balkon aus spektakulär (und selbstverständlich waren auch die Surfer schon unterwegs) - wenige Kilometer weiter auf "La Isleta" war das Spiel zwischen Wasser, Wind und Steinen noch beeindruckender. Harte Kanten und zerklüftete Felsen werden dank des kräftigen Meeres langsam aber sicher zu glatt schimmernden Steinen. Als nächstes passierten wir dann einen weit weniger charismatischen Ort: Den Club La Santa, ein riesiges Sport-Ressort, das zwar ziemlich luxuriös scheint, jedoch weit weniger Charme als das kleine Dörfchen selbst hat.

Soo - nächster Halt: Caleta de Famara

Als nächstes düsten wir nach Caleta de Famara, wo wir einen kurzen Stopp am beliebten Strand einlegten. Auch hier waren die Surfer aktiv. Im Gegensatz zu La Santa, wo anscheinend eher die Profis zu Gange sind, konnte man hier auch viele Anfänger beobachten. Am besten haben uns jedoch die kleinen windgeschützten Liegeplätze gefallen, an denen man es sich gemütlich machen konnte. Taten wir dann auch - übrigens bei angenehmen 20 Grad und einem Wechsel zwischen Sonne und Wolken. Ein klimatischer Traum!

Ermita de las Nieves: Ganz nach oben

Als nächstes lag "Ermita de las Nieves" auf unserer Route, eine kleine weiße Kapelle im Famara-Massiv. Die Auffahrt gestaltete sich spannend, da wir wohl zuerst eine falsche Abzweigung genommen hatten. Als die Fahrbahn dann schließlich zum ca. 1,5 m breiten Feldweg wurde, drehten wir um und fanden zum Glück schnell die breitere Straße, die wir mit unserem Auto dennoch eher langsam nach oben krochen und von mehreren geländegängigeren Fahrzeugen (nein, keine Mountainbiker, obwohl wirklich sehr viele unterwegs sind) überholt wurden. Oben angekommen zeigte sich jedoch sofort, dass die Mühen sich gelohnt hatten: Wir hatten einen fantastischen Blick aus 600 Metern Höhe auf Caleta de Famara und auf die blau leuchtenden Weiten des Meeres.

Mirador del Rio: Kaffee mit Traumblick

Weiter ging es Richtung Haria - enge Serpentinen stellten Marcel auf eine kleine Probe, doch wie immer meisterte er diese problemlos - und nach Ye. Eine kleine Straße führte uns zum uns empfohlenen Parkplatz (danke an die Siefers auch für alle weiteren Tipps!) "Las Rositas", von dem aus wir an den Rand der Klippen gelangten und eine sagenhafte Aussicht auf "La Graciosa", die einzig besiedelte Insel des Chinijo-Archipels, hatten. Die Wanderung nach unten zum Strand ersparten wir uns - die Wanderer, die uns entgegen kamen, waren weit besser ausgestattet und dennoch ziemlich am Schnaufen.

Bemerkung am Rande: Am Parkplatz warnten Schilder davor, nichts im Auto liegen zu lassen. Das lassen wir uns seit Amerika nicht zweimal sagen. Und tatsächlich sah man an mehreren Stellen noch die Rest von offensichtlich zersplitterten Fensterscheiben.

Nachdem Marcel nun schon die Serpentinen und Höhen von 600 Metern gemeistert hatte, war auch die schmale Straße zum "Mirador del Rio" absolut kein Problem mehr. Der Aussichtspunkt ist ein in den Fels integriertes Gebäude, das heute auch ein Café mit Panorama-Blick beherbergt. Dort haben wir uns nach einer kleinen Erkundung der Umgebung auch direkt niedergelassen.

Fail des Tages: Auf den Toiletten des Cafés hingen Zettel mit der Bitte, das Toilettenpapier in den Mülleimer zu werfen und nicht mit hinunterzuspülen. Marcel hatte mir dies bereits gesagt und auch, als ich mich schließlich auf die Toilette begab, las ich die Zeilen. "In den Mülleimer" bläute ich mir vom Abschließen der Türe an ein. "In den Mülleimer" dachte ich noch beim Abreißen des Papiers. "Was essen wir eigentlich zu Abend?" dachte ich, als ich Sekunden später den Hosenknopf wieder schloss. Und just landete das Papier...im Klo, wo ich es reflexartig auch direkt hinunterspülte, während mir mein Fauxpas bewusst wurde. In diesem Sinne: Entschuldigung an die Kanalisation.

Genug für heute: Wir kommen wieder!

Inzwischen war es später Nachmittag und wir machten uns auf den Rückweg - jedoch nicht, ohne uns noch allerhand für unseren nächsten Ausflug vorzumerken! Wie zum Beispiel

  • die zauberhaften Stadt Teguise inklusive Kakteengarten
  • ein Stopp in Haria
  • ein Besuch des Aloe Museums in Arrieta
  • Jameos del Agua und Cueva de los Verdes
  • ...und noch ein paar weitere Spots im Norden der Insel

Nach einem kurzen Stopp am Supermarkt - völlig erstaunt beobachtete ich, wie Marcel diesen nach nur einem Tag ohne Navi fand - kochten wir zuhause und ließen den Abend schließlich bei einem wunderschönen Sonnenuntergang ausklingen.

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