Der höchste Norden

26.02.2018

Teguise - Hübsch und gemütlich

Heutemorgen wurden wir - anders als gestern - von der Sonne geweckt und entschieden uns dafür, heute die noch offenen nördlichen Ziele abzuklappern. Angefangen haben wir auf dem Weg nach oben mit Teguise. Das schicke Städtchen war bis 1852 die Hauptstadt der Insel. Heute ist Teguise wie viele andere Orte schon ziemlich auf Touristen ausgelegt. Dennoch fühlten wir uns sehr wohl dort, was sicher auch daran lag, dass nicht viel los war. So oder so: Die kleinen Gassen, Geschäfte und Cafés luden zum Verweilen ein!

Im kleinen und kostenlosen Aloé-Museum - die es hier wirklich oft gibt - kamen wir dann sogar in den Genuss eines Aloé-Baisers und durften uns unsere von deutscher Kälte geschundenen Hände (und Marcel auch seinen Sonnenbrand) mit der wohltuenden Pflanze einreiben. Und zum krönenden Abschluss gab es auf dem Marktplatz eine öffentliche und absolut saubere Toilette. So konnte es weitergehen!

Auf dem Monte Corona

Wir fuhren bis nach Ye (und wurden auf der kurvigen Strecke dorthin tatsächlich das erste Mal von einem Radfahrer überholt), wo wir eine kleine Wanderung auf den Vulkankegel "Monte Corona" unternahmen. Die Strecke war recht kurz und die Aussicht in den Krater (der auch als Wahrzeichen des Nordens gilt) hat sich auf jeden Fall gelohnt. Oben erwartete uns zudem eine tiefenentspannte Eidechse, die perfekt für Fotos posierte. Einziges Manko: Der wieder ziemlich starke Wind!

Orzola und die Nord-Ost-Küste

Orzola selbst entpuppte sich als ziemlich überlaufen, aber die Strände, die die Küste entlang folgten (die "Caletones") waren wirklich fantastisch. Feiner weißer Sand mischte sich mit großen, kantigen Lavasteinen und bildete den Rahmen für das völlig klare Meerwasser. Wir legten gleich mehrere Stopps an verschiedenen Stellen ein und ließen uns an den windgeschützten Örtchen die Sonne ins Gesicht scheinen. Fazit: Fast noch schöner als die südlichen Strände von gestern.

Jameos del Agua - Erstaunlich schön

Wenige Kilometer weiter erwarteten uns zwei der Hauptattraktionen Lanzarotes: "Jameos del Agua" und die "Cava de los Verdes". Beides schien recht gut besucht zu sein und wir entschieden uns als erstes für "Jameos del Agua", ein weiteres Projekt von César Manrique (der auch "Mirador del Rio" geplant hat). Wir geben zu: Erst waren wir skeptisch, doch wir wurden positiv überrascht! Zum einen zahlten wir 20% weniger Eintritt (bei 9,50 € lohnt sich das schon), weil wir nach 15 Uhr da waren und zum anderen war die Architektur wirklich beeindruckend. Auch die Besucher verteilten sich auf angenehme Weise, sodass man die besondere Atmosphäre in der alten Lavaröhre bei angenehmen Temperaturen in Ruhe auf sich wirken lassen konnte. Und vom gesparten Eintrittsgeld gönnten wir uns direkt eine kalte Cola. Übrigens: Im unten liegenden See leben winzige Albinokrebse (einzigartig auf der ganzen Welt), die wir ehrlich gesagt spannender fanden, als die Ausstellung im oberen Bereich. Trotzdem: Es hat sich gelohnt. Auf dem zweiten Bild sind die weißen Punkte im Wasser die besagten Albinokrebse.

Dennoch hatten wir danach genug "Touri-Programm" und entschieden uns, die Höhle gegenüber auszulassen und stattdessen noch ein bisschen die Sonne zu genießen. Für unser Abendessen hatten wir uns ein Restaurant zwischen La Santa und El Cuchillo mit dem Namen "Grillen" ausgesucht. Typisch deutsch waren wir dort kurz nach Öffnung um 18.30 Uhr die ersten - wenige Minuten später trudelte dann auch direkt das nächste deutsche Pärchen ein. Geschmeckt hat es jedenfalls sehr gut. Die Speisekarte wechselt und ist dementsprechend eher überschaubar - wir waren mit unseren Burgern und mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis aber wirklich sehr zufrieden! Nun entspannen wir auf dem Sofa bzw. dem Bett und hoffen, dass wir morgen endlich mal den Timanfaya Park erkunden können!

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