Nationalpark Timanfaya

27.02.2018

Auf den zweiten Blick

Wie geplant machten wir uns heute auf, um den Timanfaya Nationalpark zu erkunden. Schon die Anfahrt war erstaunlich! Während wir bei der letzten Fahrt vor lauter Nebel kaum etwas sehen konnten - wie unsere treuen Leser sicher wissen - strahlte die Sonne heute vom blauen Himmel. Dass diese Tatsache auch ein hohes Besucheraufkommen nach sich ziehen würde, hatten wir schon fast befürchtet. Dass wir jedoch erstmal eine Stunde in einer Autoschlange verbringen würden, bis wir uns der 45-minütigen Bustour anschließen konnten, hatten wir dann aber doch nicht erwartet.

Taxen und Busse zuerst!

Nachdem wir unsere 10 Euro Eintritt pro Person gelöhnt hatten, hieß es also erstmal: Warten. Da man ohne Führung, ohne Kamel 🐫 (ja, tatsächlich) und/oder ohne Bus nicht in den Nationalpark darf bzw. soll, hatten wir uns für die Bustour entschieden, die oben am Touristenzentrum "El Diabolo" startet. Leider ist der Parkplatz dort oben eher begrenzt, weswegen immer nur Autos hochdürfen, wenn auch welche runterkommen. Ausnahmen sind Taxen und Busse. Die rasen munter an der wartenden Schlange vorbei.

Schnell, schneller, Parkplatzeinweiser!

Als wir dann endlich oben angekommen waren, wurden wir auch direkt auf einen Parkplatz gewunken und eingewiesen. Sobald Marcel die Fahrertür geöffnet hatte, fragte der Mitarbeiter auch schon, welche Sprache wir sprechen und wies uns auch direkt einen der Busse zur Rundfahrt zu, sodass man eher das Gefühl hatte, man befände sich gerade bei einer Evakuierungsaktion und nicht bei einer der Hauptattraktionen der Insel. Wie auch immer: Die Blase drückte und so zogen wir dir Toilette dem direkt losfahrenden Bus vor. Da der Nächste schon die den Startlöchern stand, war das auch kein Problem.

Einmal "Vulkan to go" bitte.

Im Bus schaukelten wir dann ungefähr 40 Minuten durch die Feuerberge und Aschetäler. Dank des tollen Wetters hatten wir - soweit es die Scheiben des Busses zuließen - wirklich eine tolle Sicht. Und die weiten Lavafelder, die karge Vegetation und das Farbenspiel waren definitiv beeindruckend. Ein paar Infos gab es über die Lautsprecher abwechselnd in spanisch, englisch und deutsch. Dennoch waren wir am Ende ganz froh, als das Touristenzentrum (und damit frische Luft) in Sicht kam. Also: Alle wieder aus dem Bus rausgekehrt. Und das - wie fast immer - bei ziemlich starkem Wind!

Im Zentrum gibt es ein Restaurant, in dem ein Erdgrill betrieben wird, der demonstriert, wie warm es wenige Meter und der Erde noch vor sich hin schmort. Das kann man an den Felsen im Außenbereich auch mit eigenen Händen fühlen - spannend! Trotzdem: Uns war einfach zu viel los, sodass wir uns schnell wieder nach unten manövrierten und unser nächstes Ziel ansteuerten: El Golfo.

Kontrastprogramm um El Golfo

Lago Verde - Hübsch aber unspektakulär

Beim letzten Mal hatten wir die "grüne Lagune" ausgelassen, sodass wir dies nun noch nachholen wollten. Vom Parkplatz am Ortseingang von El Golfo sind es ca. fünf Minuten zu Fuß, um zum Plateau mit Aussicht auf die Lagune zu gelangen. Nun ja, was sollen wir sagen: Die Farbe ist wirklich speziell - allerdings hat uns dann doch eher die wilde Brandung des Meeres gefesselt.

Playa El Paso - Ein wilder Traum in Schwarz

Am Ortsende von El Golfo gibt es einen Wanderweg, der zumindest zu einem Teil in den Nationalpark hineinreicht bzw. am Rande dessen entlangführt und den man ohne Guide gehen darf. Es gibt dort direkt einen Parkplatz, von dem aus wir starteten. Ungefähr zwei Kilometer ging es einen kleinen Weg über Stock und Stein (eher Stein) durch die tolle Landschaft und an der felsigen Küste entlang. Sogar der Wind war hier erträglich. Schließlich kamen wir am "Playa El Paso" an - einem wunderschönen schwarzen Strand, den wir ganz für uns alleine hatten.

Anmerkung: Auch wenn der Weg für "Hobby-Wanderer" problemlos machbar ist, sollte festes Schuhwerk unbedingt vorhanden sein. Tatsächlich kamen uns einige Herrschaften - vor allem ältere - in Sandalen entgegen. Bei den scharfkantigen Steinen und dem teilweise unbefestigten und nicht immer klar gekennzeichneten Weg ist das sicher keine Freude!

Eisdiele? Fehlanzeige.

Zurück am Parkplatz gelüstete es uns nach einem erfrischenden Eis, was jedoch gar nicht so einfach war. Die "Gelateria", an der wir vorbeigefahren waren, sah von nahem leider nicht so appetitlich aus. Und auch in der näheren Umgebung war nichts vergleichbares zu finden. Doch zum Glück gibt es ja die kleinen "Supermercados". In Yaiza hielten wir an und gönnten uns in der nachmittäglichen Sonne ein Eis aus der Tiefkühltruhe.

La Geria - Kanarischer Wein

Inzwischen war es fast 18 Uhr und wir wollten vor dem Dunkelwerden noch einen letzten Stopp bei La Geria einlegen, einem Weinanbaugebiet. In Mulden, die von Steinmauern (den "Zocos") umgeben sind, wird Wein angepflanzt, wovon aktuell leider nicht so viel zu sehen war.

Dennoch: Die unendlich vielen Mulden, die sich die Berge entlangziehen, geben der Landschaft eine ganz besondere Ausstrahlung. Und mit diesen Impressionen düsten wir in den Sonnenuntergang und zurück nach La Santa!

Doch noch zur Aloé-Farm?!

Dank der Wanderung durch die Sonne haben wir heute übrigens beide trotz LSF 30 eine rote Nase. Vielleicht müssen wir dem Aloé-Museum oder -Shop doch nochmal einen Besuch abstatten...

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